Ein Satz, den Sie vielleicht schon einmal gehört haben: „Behinderung ist kein Schimpfwort“, aber lassen Sie uns genauer darauf eingehen. Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, kann aber auch schädlich sein. Manche Menschen bezeichnen sich zwar lieber als anders befähigt, behindert oder besonders befähigt, doch diese Begriffe sind letztlich Euphemismen für ein Wort, das sich negativ anfühlt: behindert.
Als behinderte Person ist mir bewusst, dass andere sich selbst so identifizieren können, wie sie möchten. Es kann jedoch beleidigend sein, wenn andere mich als „behindert“ oder „besonders befähigt“ beschreiben. Wie ich in den letzten 15 Jahren meines Lebens mit NMOSD und all den Herausforderungen, die meine Diagnose mit sich bringt, verstanden habe, ist das Wort „behindert“ NICHT per se negativ besetzt. „Behindert“ ist ein völlig neutrales Wort. Es ist ein Wort, mit dem ich mich selbst beschreiben kann, genauso wie ich sagen würde, dass ich braune Haare und blaue Augen habe. Ich bin behindert und es hilft mir nicht, darum herumzureden oder zu versuchen, es durch Euphemismen zu beschönigen. Ich akzeptiere, wie ich bin, aber ich akzeptiere auch, dass andere nicht zu derselben Schlussfolgerung gekommen sind oder noch kommen werden.
Letztendlich, unabhängig davon, wie Sie sich selbst beschreiben, bitte ich Sie, zu erkennen, dass es nichts Schlimmes ist, behindert zu sein und das Wort „behindert“ zu verwenden – es ist neutral! Die einzige negative Konnotation von Behinderung rührt vom Ableismus her, der ein ganz eigenes Biest ist. Ableismus ist eine Geisteshaltung, die davon ausgeht, dass Menschen ohne Behinderungen überlegen sind; sie manifestiert sich in Gedanken und Handlungen, die Vorurteile oder Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderungen hervorrufen.
Letztendlich ist Selbstakzeptanz ein wichtiger Schritt auf dem Weg nach der Diagnose. Behinderung als etwas Schlechtes zu betrachten, ist eine Hürde, die viele andere überwinden mussten – aber ich lade Sie ein, zu versuchen, sie mit anderen Augen zu sehen.
Die folgenden Artikel wurden aufgrund ihrer Relevanz für Behinderung und Akzeptanz ausgewählt. Diese Akzeptanz reicht von der Reflexion der eigenen Erfahrungen über die Akzeptanz des Behinderungsstatus durch die Integration adaptiver Hilfsmittel in den Alltag bis hin zur Selbstfindung mit der Behinderung und Selbstakzeptanz. Ich hoffe, diese Artikel können Ihnen auf Ihrem eigenen Weg helfen.